diskussionen_2013 [Einschulungsfeier 1951 - 2011]

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Hier ist ein interessanter Artikel aus der Berliner Zeitung von heute, 31.01.2013 zur Frage des europäischen Engagements
in Syrien und Mali von Herrn Todenhöfer: Artikel

Ich habe heute noch einmal in einigen Seiten geblättert und kam bei Horst Preuß an.
Uli hat seine Geschichte erzählt und dabei fiel das Wort „Schlüsselkind“ Uli meinte,
es würde heute keiner mehr kennen. Mir fiel sofort eine Begebenheit aus der Neuzeit ein.
Wir bekamen an das Gymnasium eine etwa 40-jährige Lehrerin aus Bonn. Sie war kinderlos
und unterrichtete u.a. PB (Politische Bildung) in meiner damaligen 10. Klasse. Beim
Vergleich BRD und DDR sagte sie zu den Schülern:“ Ihr habt alle Rabenmütter, schließlich
musstet ihr in den Kindergarten gehen und Schlüsselkinder ward ihr auch – schrecklich!“
Prompt saß in ihrer nächsten Stunde die ganze Klasse mit einem Schlüssel um dem Hals vor ihr.
Die Klasse hat mir am Ende der 10. eine Abschlusszeitung gemacht, in der ich das wiederfand.
Übrigens war es noch wertvoll für das Schülerprogramm beim Abiball.
Der Ehemann dieser besagten Kollegin saß bei einem Abiball mit an unserem Tisch
und erzählte uns, welche Schrecklichkeit ihm beim ersten Besuch in Ostdeutschland wieder-
fahren sei. In einem Dresdener Restaurant habe er Alu-Besteck bekommen. Das war zuviel
für den Herrn Staatssekretär aus dem Familienministerium.
11.02.13 Christine


Ein Artikel aus der Berliner Zeitung vom 15.02.2013 zur BIP-Schule Karlshorst:
Die Klassenfrage


Eine 80ig-jährige war zum Geburtstag ihres Enkels gefahren.( SZ 14.02.13)

Die jungen Leute kümmern sich ja gar nicht mehr um einen, sondern machen immer nur so rum mit Computer und dem Internet. -18.02.13 Isolde

Hilfreich, wenn man selbst “im Internet” ist, da können sie uns leichter finden.

Am Dienstag war ich wieder, wie beschrieben, beim Aquatraining im UKB. Da mein alter Freund Manne Waschto jetzt auch mitkommt, waren wir also
im Planschbecken drei ais der alten Klasse, also Franziska, Manne und ich. Wollte ich bloß mal so sagen … Uli, 28.02.2013

Ein Foto, bitte! Isolde


Bitte, hier ist der Beweis


Schön, Euch froh und munter zu sehen. Vielleicht bringt der Frühling auch unserer Seite neue Aktivität. 06.03.13 Isolde


Mode:

Beim Ansehen privater Fotos und der Klassenfotos fiel mir auf, dass die Jungen fast durchweg kurze Hosen trugen. Wenn es kälter war, zog man lange Strümpfe drunter, deren Befestigung ja schon an sich ein Problem war. Warum? War das eine Modeerscheinung? Lange Hosen gab es erst zur Konfirmation? In der Oberschulzeit trugen dann die meisten der Jungen in unserer Klasse einen Anzug. Dresscode? Noch Überbleibsel aus der Zeit davor? Trugen die Gymnasiasten eine Schuluniform? oder jeder was er wollte?

Für uns Mädchen war ja der Rock Pflicht mit den dazu gehörigen Strümpfen + Dessous, bis 1957/ 58 die ersten Hosen auch für Mädchen aufkamen. In dem ganz strengen Winter 1954 zogen wir Trainingshosen unter den Kleidern an. Ab Mitte der 50iger war dann eine unserer Beschäftigungen, auf das richtige Sitzen der Nylonstrümpfen zu achten, Laufmaschen zu zählen, und sie zur Reparatur zu bringen. Wie die Pilze waren Annahmestellen auch in der Ehrlichstraße aus dem Boden geschossen.

1957/8 kam dann der Petticoat auf, aber leider hatten nicht alle Westverwandte, deshalb behalfen wir uns damit, einfach Drähte in den Saum zu nähen, um ein Stehen der Röcke zu erreichen.So drahtig saßen wir noch in den Bänken der 9. Klasse.Peinlichkeiten blieben nicht aus. In Ermangelung modischer Erneuerungen zogen wir, so erinnere ich mich, gemeinschaftlich in der 10. Klasse unsere Strickjacken falsch herum an.

Isolde 19.03.13


Die langen Strümpfe unter kurzen Hosen, noch dazu mit Strumpfhaltern, die wir Jungens zu tragen gezwungen wurden,
hatten sicher was mit Armut zu tun, gehören aber eher in den Bereich “Seelische Grausamkeit” Uli 20.03.2013


Übrigens, wenn ich gerade das Datum schreibe, für Isolde und füer spätere Zeiten: wir haben:

  1. Frühlingsanfang 2013
  2. 20 cm Schnee
  3. nachts bis zu -10°C
  4. Bis Ostern ist keine Änderung abzusehen (Karfreitag am 29.03.)

Ich glaube, in meinem Garten latschen Pinguine herum… Gestern habe ich wieder etliche Kubikmeter “Klimaerwärmung” von den Gehwegen auf der Straße und auf dem Grundstück geschippt. Aus Protest werde ich ab Oktober 2013 wie ein Igel in Winterschlaf fallen und erst im April 2014 wieder aufstehen. Macht jemand mit? Ich will jetzt endlich Früüüüüühling!!!!!!!!! Monika

Oder erste Eisbären? Bitte genau auf die Fußspuren achten!

Links Eisbär, rechts Pinguin!!

Übrigens sind diese Pinguine hinterhältige Monster, wenn Du mal schauen willst:
pinguinmobbing.mpg


Euch allen wünsche ich recht frohe Ostertage! “Legt” schön, sucht schön und - vor allem - findet auch was, sonst macht die ganze Sucherei ja keinen Spass! Habt eine schöne gemeinsame Zeit mit allen, die Ihr mögt. Und wenn dann noch Zeit übrigbleibt, schreibt doch mal wieder was auf “unsere” Seite, wir freuen uns über jeden Beitrag. Es wäre doch schade, wenn Ulis gute Idee letztlich nur noch zu einem Austausch zwischen drei oder vier “Ehemaligen” genutzt wird. (Ich denk´ ja positiv und gebe die Hoffnung nicht auf!) Herzliche Grüße Euch allen!

Monika 28.03.2013


Ganz herzlich schließen wir uns den Osterwünschen an, auch bei uns im Rheinland war es heute wieder “weiße Weihnacht”. Sch…., ich wollte mit meinen Kreidlerfreunden ostermontag ne Runde drehen. Na ja, alles kann man nicht haben. Dafür habe ich Euch, ist auch unendlich viel mehr wert. und natürlich meine monika. So, und nun seid nochmals ganz herzlich gegrüßt, ich lege mich gleich wieder auf die couch.

Monika und charly 29.03.2013
Ein verspäteter Ostergruß von Uli:

Ostern 2013

ostern.jpg


Wer ist denn bei Euch der Architekt? Viele Grüße Isolde 02.04.13

Rate mal, der kleine bunte Fleck ist meine Enkelin Mila, Uli


Was wir bisher überhaupt nicht angesprochen haben, sind die Bot- und Gesandschaften in Karlshorst von denen es
mehrere gab wie z.B. die Koreanische Botschaft- ich glaube in der Marksburgstraße und die Chinesische Botschaft
in der Treskowallee, derentwegen in den 60-iger Jahren sogar die Straßenbahnhaltestelle entzogen wurde, weil sie mit
ihren Mao-Bibeln ein Spektakel erzeugten. In der Heiligenberger Straße saß die Jemenitische Gesandschaft. Aber es ist meine Erinnerung nicht
vollständig, ich glaube, es gab noch mehr. An die Koreaner kann ich mich noch gut erinnern, die rochen immer schrecklich nach
Knoblauch und kauften oft im Gemüseladen in der Ehrlichstraße ein. Christine 17.04.12h
? Botschaften in Karlshorst


Sabine Rennefanz:“ Eisenkinder : Die stille Wut der Wendegeneration“ Luchterhand 2013 schreibt in ihrem Buch über ihre Erfahrungen des Umbruchs, die da waren: Chaos, Hilflosigkeit und Apathie der Eltern, Arbeitslosigkeit, Schulden …

Als ich dringend Orientierungshilfe gebraucht habe, waren sie mit sich selbst beschäftigt. Die DDR wird heute verantwortlich gemacht, Nährboden für die NeoNaziszene zu sein. „Dass unsere Generation aber womöglich genauso nachhaltig vom Chaos in der Nachwendezeit beeinflusst worden ist wie von der DDR, kam nirgendwo zur Sprache.“

Wie war es wirklich? Isolde 21.04.13

Schwer zu sagen, solche revolutionären Zeiten sind ja meist auch sehr ungemütlich. Chaos, Orientierungslosigkeit .. das hat doch jeden betroffen,
weil bei den Umstürzen immer was anderes rauskommt, als es sich jeder einzelne erwartet. Wie soll und kann es auch anders sein.
Ich habe die Hoffnung, noch den Zusammenbruch der Nordkoreanischen Diktatur zu erleben; man stelle sich vor, was die Leute dann da ertragen müssen, wenn
die alten Gewissheiten und Ideale innerhalb von Stunden den Bach runtergehen - kein großer Führer mehr, keine alleswissend gütige Partei …
Sehr schwer zu akzeptieren und so ertragen. Und die gewonnene Freiheit und Wahrheit - ob man die dann wirklich sofort zu schätzen weiss?

Die Frage ist allerdings schon, von welchen Kreisen die Frau Rennefanz spricht? Nomenklatura, Armee, Journalisten? Da hat es viele mit voller
Wucht getroffen, schadet nichts, die haben sich ja jahrelang blind und taub gestellt - und dann plötzlich dieses grelle Licht-
Eines muss ich doch noch loswerden; damals, bei den Demonstrationen, bei der großen Kundgebung am 4.Nov., bei der Eröffnung des Brandenburger Tores,
bei der Besetzung der Stasi-Zentrale Normannenstr.- das waren ganz überwiegend die etwas älteren Leute, die Jugend hatte “keinen Bock drauf”. Und
dann noch Ende des Sozialismus, Wiedervereinigung - igittigitt. Die wären alle gemütlich in der Sch… sitzengeblieben. War doch so schön kuschelig
beim Erich. Und mental sind auch viel zu viele sitzengeblieben. Und was bleibt da groß: Kommunismus ist uncool, arbeiten studieren ja, aber was feines.
gern etwas lebensfremdes. Einen Beruf lernen? Langweilig!
Und wenn es dann keine Arbeit gibt, kommt man mit Sozialhife (Hartz 4). ein bißchen Schwarzarbeit, ein bißchen Klauen usw. eigentlich ganz gut
zurecht, und hat abends schön Zeit für Party. Es sind nicht alle so? Ja, aber viel zu viele. Und andere dieses Klientels sind eben der guten
alten Auffassung, dass Draufhauen auf wen und was auch immer eine Lösung ist. Da sind sich “Linke” und “Rechte” übrigens wieder mal erstaunlich
nah. Die Grundhaltung ist vielleicht, dass man in einer Misere steckt, und da muss ja einer dran schuld sein. Aufstehen und Laufen? Ähbäh
Schuld sind dran: der Bullenstaat (der den Lebensunterhalt ohne Bedingungen stellt), Ausländer, Deutsche, Juden, Russen, Vietnamesen,
Reiche, Schwaben, BMW-Fahrer. Liste lasst sich fortsetzen. Schuld sind die anderen, denn man selbst sieht sich schrecklichen Zwängen ausgesetzt,
die man erst mal überwinden muss. Man selbst kann gerade mal nichts tun und ohne komplette Veränderung des Staates geht sowieso garnichts.
Und bis dahin: siehe oben. Uli, 22.04.2013


Es gab in der DDR bereits eine Naziscene unter Jugendlichen, z.B. die Feiern zum 20.04.. Teilweise sickerte etwas durch, aber es gab eine harte Gangart gegen Kinder und Jugendliche, die irgendwo ein Hakenkreuz schmierten. Es wurde mit den Strafen übertrieben und das hat neugierig gemacht. Nach dem Öffnen der Mauer wurde von westdeutschen Neonazis sehr schnell das Chaos genutzt und feste Strukturen aufgebaut. Es gibt kein Schwergewicht, das nur im Osten liegt. Dem Herrn Prof. Pfeiffer aus Niedersachsen ( weil alle Kinder in der Krippe in einer Reihe auf dem Topf saßen, sind sie alle rechtsradikal) darf man nicht alles glauben.Christine 22.04.


Moses Mendelsson-Platz

Wir sind zwar politisch, religiös, künstlerisch usw. völlig neutral, aber ich möchte Euch bitten, hier diese Petition für die Benennung des Platzes
vor dem Jüdischen Museum nach dem Berliner jüdischen Philosophen Moses Mendelsson zu unterschreiben. Die Grünen Bezirksverordneten und -Innen
von Friedrichshain wollen das verhindern, weil er eben keine Frau war. Über soviel B…heit kann man lange nachsinnen, aber ich glaube,
wir sollten hier Schaden von Berlin abzuwenden helfen. Uli 23.4.


Bevor ich nach Marburg, wünsche ich allen ein schönes Pfingstfest. Christine 16.05.13


Wieder mal zwei interessante Artikel aus der Berliner Zeitung zum Syrien-Konflikt:

Assad in Syrien erstarkt - der Westen hat die Realität falsch eingeschätzt Assads Truppen auf dem Vormarsch


Todenhöfer war auch schon mal besser. Seine Ausführungen“ wer gegen wen“ sind sehr verschwommen. 26.05.13


Uli, 23.05.2013
Wenn mal eine Weile nichts passiert, ich bin mal kurz weg, für eine Woche in Graal/Müritz mit Frau und Enkelin


Niemand antwortet, niemand schreibt! Ich habe deswegen meine letzten Beiträge rausgenommen, Isolde 05.06.13

Es ist schwer einzuschätzen, wieviele hier lesen, ohne was zu schreiben. Für Freunde der Statistik die aktuellen Zahlen:
Die Zugriffe sind etwa gleich geblieben über einen längeren Zeitraum. Aber ob das bloß wir schreibfreudigen sind, die mal
nachsehen, ob schon einer was geschrieben hat, kann ich nicht erkennen.
Vielleicht meldet sich mal einer, der nur liest, aber nicht schreibt, aus dem Hintergrund!?
admin2.jpg


In Stayfriends ist soeben ein interessanter Eintrag erschienen:

Hallo Klassen Kameraden ! Das ist ja ein tolles , altes Foto und ich kann noch so viele von euch erkennen.
Ich bin in der Mitte zu sehen ( Bettina Voigt..verheiratet
11.07.2013 17:30
Bezug ist das Klassenfoto Klasse 5b

Mich würde schon mal interessieren, ob sich da wirklich Bettina gemeldet hat.
Irgendwie klingt mir “Hallo Klassen Kameraden !” eher nach Stayfriends als nach Bettina??
oder sollten sich ihre Rechtschreibkenntnisse verflüchtigt haben??
kann das jemand aufklären?
Uli

Mir ist aufgefallen, dass Bettina nirgends aufgeführt wurde in den privaten Seiten. Christine 14.07.13


Ich habe mich köstlich amüsiert. Vielen Dank für die ins Netz gestellte Bilderfolge. Isolde 06.11.13
Der Dank geht an Lothar Zarncke, aber ich weiß nicht, ob er die Wikiseiten anschaut. Uli


Danke Euch beiden für die Einstellung der von Monika M. und dem Kinderchor gesungenen wunderschönen Lieder aus unserer Kinderzeit!

Gudrun 07. 11. 2013
Monika Rosin / Möller ? Mal reinschauen


Dank der intensiven Unterstützung von unserem ehemaligen Sportlehrer, Herrn Professor Peter Schwanitz, haben wir folgende Schüler der 30. Grundschule
Karlshorst (nicht alle unser “Jahrgang”) gefunden: Beate Dittrich geb. Degen; Raimund Stolze geb. Spielhaus und seine Schwester Solveig Nestler geb. Spielhaus;
siehe auch die Vermerke in der “fehlenden” Kontaktliste.
Ganz so “eng” sollten wir es mit dem “Jahrgang” doch wohl nicht sehen, oder? Es wäre doch schön, so unsere Runde zu erweitern und die Lehrer Bergner haben das
damals auch nicht so “eng” gesehen!!!!!
Gudrun 22. 11. 2013


Nicht was wir gelebt haben, ist das Leben, sondern das, was wir erinnern und wie wir es erinnern, um davon zu erzählen. Garcia Marques

Schreibt mal wieder über das, was Euch bewegt! Haben wir nicht so begonnen? Isolde 13.12.13


Den Weihnachts- und Neujahrswünschen schließen sich Monika und Charly aus dem Rheinland von Herzen gern an, Sorry, wir waren ein paar Tage im Schwarzwald. Ihr kennt ja Charly, deshalb, wenn auch verspätet, noch etwas zum Schmunzeln, und Gott sei Dank ist es vor 2013 Jahren geschehen:

                                                  Zeitungs-Schlagzeile
                            **Säugling in Stall gefunden - Polizei und Jugendamt ermitteln **    
                           Schreiner aus Nazareth und unmündige Mutter vorläufig festgenommen         
                           

Bethlehem, Judäa: In den frühen Morgenstunden wurden die Behörden von einem besorgten Bürger alarmiert. Er hatte eine junge Familie entdeckt, die in einem Stall haust. Bei Ankunft fanden die Beamten des Sozialdienstes, die durch Polizeibeamte unterstützt wurden, einen Säugling, der von seiner erst 14-jährigen Mutter, einer gewissen Maria H. aus Nazareth, in Stoffstreifen gewickelt in eine Futterkrippe gelegt worden war.

Bei der Festnahme von Mutter und Kind versuchte ein Mann, der später als Joseph H., ebenfalls aus Nazareth identifiziert wurde, die Sozialarbeiter aufzuhalten. Joseph, unterstützt von anwesenden Hirten, sowie drei unidentifizierten Ausländern, wollte die Mitnahme des Kindes unterbinden, wurde aber von der Polizei daran gehindert.

Festgenommen wurden auch die drei Ausländer, die sich als weise Männer eines östlichen Landes bezeichneten. Sowohl das Innenministerium als auch der Zoll sind auf der Suche nach Hinweisen über die Herkunft dieser drei Männer, die sich anscheinend illegal im Land aufhalten. Ein Sprecher der Polizei teilte mit, dass sie keinerlei Identifikation bei sich trugen, aber im Besitz von Gold, sowie von einigen möglicherweise verbotenen Substanzen waren. Sie widersetzten sich der Festnahme und behaupteten, Gott habe ihnen angetragen, sofort nach Hause zu gehen und jeden Kontakt mit offiziellen Stellen zu meiden. Die mitgeführten Chemikalien wurden zur weiteren Untersuchung in das Kriminallabor geschickt.

Der Aufenthaltsort des Säuglings wird bis auf weiteres nicht bekannt gegeben. Eine schnelle Klärung des ganzen Falles scheint sehr zweifelhaft. Auf Rückfragen teilte eine Mitarbeiterin des Sozialamts mit: “Der Vater ist mittleren Alters und die Mutter ist definitiv noch nicht volljährig. Wir prüfen gerade mit den Behörden in Nazareth, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen”.

Maria ist im Kreiskrankenhaus in Bethlehem zu medizinischen und psychatrischen Untersuchungen. Sie kann mit einer Anklage rechnen. Weil sie behauptet, sie wäre noch Jungfrau und der Säugling stamme von Gott, wird ihr geistiger Zustand näher unter die Lupe genommen.

In einer offiziellen Mitteilung des Leiters der Psychatrie steht: “Mir steht nicht zu, den Leuten zu sagen, was sie glauben sollen, aber wenn dieser Glaube dazu führt, dass - wie in diesem Fall - ein Neugeborenes gefährdet wird, muss man diese Leute als gefährlich einstufen. Die Tatsache, dass Drogen, die vermutlich von den anwesenden Ausländern verteilt wurden, die vor Ort waren, trägt nicht dazu bei, Vertrauen zu erwecken. Ich bin mir jedoch sicher, dass alle Beteiligten mit der nötigen Behandlung in ein paar Jahren wieder normale Mitglieder unserer Gesellschaft werden können”.

Zu guter Letzt erreicht uns noch diese Info: Die anwesenden Hirten behaupten übereinstimmend, dass ihnen ein großer Mann in einem weißen Nachthemd mit Flügeln (!) auf dem Rücken befohlen hätte, den Stall aufzusuchen und das Neugeborene zu seinem Geburtstag hoch leben zu lassen. Dazu meinte ein Sprecher der Drogenfahndung: “Das ist so ziemlich die dümmste Ausrede vollgekiffter Junkies, die ich je gehört habe”.

Hier noch eine kleine Korrespondenz meiner Söhne:
Hendrik: Hallo,
hast du schon gehoert, wir haben grosse Mengen Schnee in Berlin!!!
… bei Aldi!
Gruss
Hendrik

Antwort PK Steffen:
Betreff: Aw: Schnee in Berlin


Hallo Schnurzel.
Hab heute das Fernschreiben gelesen und mittlerweile ist das Verfahren wieder eingestellt.
Kurz mal der Ablauf:
07:00 Uhr Mitarbeiter bei Aldi finden 140kg Koks
07:15 Uhr Der Filialleiter übergibt die gefundenen 120kg an den Funkwagen
09:02 Uhr Der Funkwagen übergibt die 90 kg an den Leiter der Spezialdienststelle
10:01 Uhr Mit einem Spezialfahrzeug werden die 76kg zur Asservatenkammer gebracht
10:43 Uhr Der Leiter der Asservatenkammer bestätigt ggenüber der Pressestelle den Eingang 49 kg weißem Pulver
12:21 Uhr Die Kriminaltechnicker bestätigen endgültig den bisherigen Verdacht: 21 kg Koks
12:45 Uhr Der Polizeipräsident macht sich selbst ein Bild von den gefundenen 5kg Koks
16:03 Uhr Der Staatsanwalt stellte das Verfahren der 10g Koks wegen Geringfügigkeit ein


Gruß Uli

Der englische Schriftsteller Gilbert Keith Chesterton über die Familie

Ich wünsche meinen ehemaligen Mitschülern und ihren Familien ein frohes und gesundes Osterfest. 16.04.14

Gruß Christine

Euch allen recht frohe und gesunde Ostertage mit Euren Familien! “Legt” schön, sucht schön und vor allem: Findet auch was - sonst macht ja die ganze Sucherei keinen Spaß!

Herzliche frohe Grüße Euch allen! Monika

Ich sage es doch: die Seite lebt!
Euch allen ein schönes Osterfest
Uli


Will nicht mehr in den ” Schlagzeilen” stehen. Bitte um Ablösung! Isolde 02.05.14

Gern, aber was meinst Du mit Schlagzeilen? recent changes? Kann ich naturgemäß nichts machen. Hier helfen nur viele neue “letzten Änderungen”
Viele Grüße Uli


Genau das meinte ich. Schreibt was! Viele Grüße Isolde 18.05.14


Monika und Charly grüßen ganz herzlich aus dem sonnigen Rheinland und wünschen Euch allen ein wunderschönes Pfingstfest. (und gleich gehts in den Pool :-D).


=> Deutsch - tot oder lebendig


Wir schreiben heute den 17.06.2014, 61. Jahrestag des “17.Juni”. Kann mich noch an einiges erinnern, was damals in Karlshorst los war. (Den 60. haben wir vergessen)
Uli


Ich hatte was zum Thema 17. Juni geschrieben, aber irgendjemand hat mir dann im Text rumgehackt, so dass ich es sein ließ. Grüße an alle - Isolde

Liebe Isolde, ich kann in den Revisionen nicht erkennen, was da von fremder Hand geändert wurde. Wäre schon interessant, das rauszukriegen, denn alle Änderungsstände sind ja mitgespeichert, samt Autor.
Ich würde Dich bitten, mir zu erlauben, den Text wieder zu rekonstruieren, denn dieser Beitrag ist doch sehr interessant! Uli


Inhaltlich wahrscheinlich nichts, aber der Text war willkürlich unterstrichen, anders formatiert und verschoben. Wenn du willst, kannst du ihn rekonstruieren, Uli. Grüße Isolde

Ich glaube, so ist es wieder richtig. War übrigens kein unfreundlicher Eingriff, sondern die ungewollte Anwendung der Wiki-Systax. Die Sterne () bedeuten eben etwas. Uli


14.09.14

Bei allen steht doch im laufenden Jahr der 70.Geburtstag an. Schön wäre es, wenn man gratulieren könnte. Gebt eure Geburtsdaten ein! Ich mach den Anfang: Isolde (21.07.1945)


16.09.14

Mein Gott, schon bald 70, aber nicht in der Birne. Ich schließe mich gern an: Charly (25.03.1945) Aber wenn Ihr mir gratulieren solltet, möchte ich auch gern ein Geburtstagsständchen per Videoclip. Hier meine Smartphone-Nr. 01739819201. Und fangt schon mal an zu üben. LOL Und morgen fahren wir nach Berlin (Freude, Freude, Freude) und wir sehen uns spätestens auf dem Dampfer, Schwimmwesten sind schon im Gepäck. :-D :-D:-D Charly und Monika


21.09.14

Am 18.09. trafen wir uns zum Klassentreffen im Treptower Park an der Dampferanlegestelle. Uli hatte im Vorfeld schon 20 Karten gekauft und hoffte, dass er sie auch los wird. Wir waren auch 20 Personen. Zu Beginn der Dampferfahrt gab es Kaffee und Kuchen und anschließend begaben wir uns alle auf das Deck. Bei herrlichstem Wetter genossen wir diesen 4 1/2-stündigen Ausflug. Herr Noack und Herr Prof. Schwanitz waren ebenfalls dabei. Besonders beeindruckt waren wir von den schönen Grundstücken in Klein - Venedig. In Köpenick verließen wir den Ausflugsdampfer und begaben uns zu den Seeterrassen, um noch gemeinsam zu speisen. Alle waren von diesem Tag begeistert und wir danken besonders Uli und Bernd als Hauptinitiatoren. Diejenigen, die nicht dabei waren, haben ein wahres Erlebnis versäumt. Christine


Zivilcourage

Mit Erstaunen habe ich verfolgt, dass man der DDR auch noch nach 25 Jahren eine“ Unrechtsstaats“ Debatte aufhalsen will.

In unserer Webseite beschrieben wir, welchen großen Freiraum wir als Kinder hatten. Trotzdem schien unser Umfeld, auch uns unbekannte Leute, in viel stärkerem Maße als heute bei Ordnungsverstößen einzuschreiten. Wir wurden in den Kategorien von Gut und Böse, Recht u. Unrecht erzogen und auch dazu, für das Rechte einzustehen, es zu verteidigen.

1991 erlebte ich bei einem Besuch in Köln- Rodenkirchen, dass an einer Bushaltestelle Schüler ausländischer Herkunft etwa 10 Minuten lang Aldi -Einkaufswagen mit Karacho gegen das Plexiglas des Wartehäuschens fuhren. Mein Impuls war, einzugreifen. Ich sah aber an der Gleichgültigkeit der Menschenmasse um mich herum, dass ich da einem gewohnten Spektakel beiwohnte. Von meinen Bekannten wurde mir später erklärt, dass keiner eingreife, weil man nicht als Ausländer feindlich gelten und nichts auf den Schädel kriegen wolle.

Der am Mi, 19.11. ausgestrahlte Fernsehfilm“ Das Ende der Geduld“ widmete sich diesem Thema. Habt ihr ihn gesehen?

Am Ende meiner Geduld war ich auch nach dem Lesen eines Artikels im Spiegel:


Moderne Sexualkunde: Oralsex für den Siebtklässler

Eine Kolumne von Jan Fleischhauer Spiegel 25.10.14

In ihrem Bemühen, das traditionelle Familienbild zu ersetzen, greift die Sexualpädagogik zu ungewöhnlichen Methoden: Die Fachleute empfehlen für den Unterricht die Beschäftigung mit Vibrator, Handschellen und Lederpeitsche. Wann ist das richtige Alter, um mit Kindern über die Vorzüge des Oralverkehrs zu reden? Mit zehn, zwölf oder 14 Jahren? Schwierige Frage, werden Sie jetzt als fortschrittlich gesinnter Mensch vielleicht sagen: Was rät denn der Fachmann?


Wie hat man es so weit kommen lassen oder lässt es kommen? Was sitzen da für Leute in den Ministerien? Alles unter dem Deckmantel der Toleranz! I. A. 20.11.14

Aristoteles schrieb schon vor mehr als 2000 Jahren dazu:

Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.


Auch ein Weiser kann Blödsinn reden, Toleranz ist mir lieber als Intoleranz!

Ich bin Preuße, da ist Toleranz Staatsräson.
Ein Beispiel: Kürzlich wurde in Kanada eine 70-jährige Lehrerin der Schule verwiesen,
weil sie als junges Mädchen in einem Porno-Film mitgewirkt hatte. Was soll das?
Und sonst, „Tempora mutantur, (nos et mutamur in illis)“ - die Zeiten ändern sich, (und wir uns mit ihnen, ob wir wollen oder nicht), das wussten die alten Denker auch schon.
Manchmal geht die Änderung so schnell, dass einem der Kopf saust. Was soll da die Rückbesinnung auf das gute Alte, das meist auch nicht viel taugte?
Noch ein Beispiel: ich habe eben bei Google nachgeschaut: für “oral sex” 92 800 000 Nachweise. Wie oft haben wir in unserer Jugend von soetwas gehört?
Und wen konnte man fragen? Und wie waren die Antworten!
Und die heutigen Kinder haben - auch zu Google- freien Zugang. können sich informieren. Was wäre zu tun? Internet abschaffen? Doof tun?
Ich glaube, wir machen auch hier am besten das, was wir immer tun sollten: das Beste daraus!!
Und vor Allem: Immer Toleranz üben, man kann ja ganz leise mit den Zähnen dazu knirschen. Viele Grüße Uli


Man kann - natürlich immer unter dem Deckmäntelchen der Toleranz - den größten Blödsinn akzeptieren (das ist ja so schön bequem und außerdem noch “in”). Aber wehe, man ist selbst das “Opfer”… Es muß nun mal in jeder Gesellschaft , sei es ein Staat, ein Verein oder auch eine Familie, bestimmte Regeln geben, die für jeden gelten, damit ein gutes Miteinander möglich wird. Für mich gilt: Meine Freiheit hört da auf, wo die meines Nachbarn anfängt. Ich habe das Buch von Kirsten Heising gelesen und auch den Film gesehen. Hut ab vor dieser Frau, die es gewagt hat, dem Bürokratismus die Stirn zu bieten und sich nicht hinter Vorschriften und Paragraphen verschanzt hat. Und was das “gute Alte, das meist auch nicht viel taugte” betrifft: Man sollte keinen alten Eimer wegschmeißen, bevor man nicht festgestellt hat, daß der neue wirklich dicht ist … Euch allen eine schöne Adventszeit! / Monika /


Allerdings lasse ich mir nicht so gern vorwerfen, irgendetwas “unter einem Deckmäntelchen … zu betrieben. Für die Preußen unter uns: Toleranz ist die Richtschnur, was denn sonst.
Und für die Katholiken unter uns: bitte nochmal nachlesen, was Papst Franziskus so zu sagen hat ? gern unter Einsendungen “Leben und leben lassen”.


Achtung, Isolde Ahmad hat eine neue E-Mail-Adresse



Wenn diesen Sonntag Bundestagswahl wäre ...

Manfred Güllner vom Forsa-Institut schrieb am 21.11.2014 im RTL-Stern-Wahltrend:
Die Grünen sind ein Phänomen. Sie liegen konstant um die 10 prozent und damit knapp unter ihrem besten Ergebnis, das sie jemals
bei einer Bundestagswahl erzielen konnten - nämlich 2009 mit 10,7 Prozent. Denn ihre Wähler fühlen sich als Wertegemeinschaft und
lassen sich auch von innerparteilichen Richtungskämpfen oder schwachen Führungskräften nicht beeindrucken. Nirgendwo sind die Grünen
stärker und einflussreicher als in Deutschland, weil es dieses hysterische Segment der Mittelschicht, aus der sie stammen, so ausge-
prägt nur bei und gibt.


Ein Artikel aus der “Zeit”, der lesenswert ist. Isolde 29.12.14

25 Jahre Mauerfall: Wie ich versuchte, ein Wessi zu werden

Die DDR starb zu früh, um mich zu prägen. Trotzdem fühle ich mich noch heute als Ostdeutscher. von Christian Bangel Zeit 31. Oktober 2014

Ich hatte das Glück, als Kind eine Revolution zu erleben. Plötzlich war Politik so spannend wie Fußball. Erich Honecker war gerade zurückgetreten, Egon Krenz hatte ihn ersetzt. Jetzt drängten sich fünfzig kleine Experten auf dem Schulhof. “Krenz wird sich auch nicht lange halten”, piepste einer. “Als Nächstes kommt die Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley.” Ein paar Wochen später fiel die Mauer. Uns Zehnjährigen eröffnete sich eine Zukunft ohne Pionierlager, FDJ-Hemden und Fahnenappelle. Die DDR war gestorben, bevor sie uns in ein Leben voller Verbote stecken konnte. Wir, so musste es scheinen, waren die erste Generation, die sich in nichts mehr von ihren Altersgenossen im Westen unterscheiden würde. Welch ein Irrtum.

Im Westen lief das Leben einfach weiter. Kohl war Kanzler, die Rente schien sicher, und die Wirtschaft wuchs. Ende des Jahrzehnts schrieben die Zeitungen, die Neunziger seien langweilige, aber zufriedene Jahre gewesen. Das mit der Zufriedenheit stimmte auch für uns. Aber nur ganz am Anfang. Wenn sich meine Eltern, meine Tanten und Großeltern nach dem Mauerfall bei einer Familienfeier trafen, dann saßen wir Kinder dabei und hörten die Freude über die neue Freiheit aus jedem Satz. Mit der Zeit aber wurden die Geschichten bitter. Warum hatte der eine Onkel Erfolg und der andere nicht? Welche Regeln galten in diesem neuen Land, und wer legte sie fest? Die Angst vor der Arbeitslosigkeit zog bei uns ein, da war ich gerade elf. Sie saß jetzt abends mit uns am Küchentisch. Und sie wohnte nicht nur bei uns. Sie war überall. Frankfurt (Oder), meine Heimatstadt, war ein Bombenkrater der Biografien. Viele, die früher wichtig gewesen waren, waren jetzt unwichtig. Die meisten aber waren unwichtig gewesen und blieben es.

In diesen Jahren des Suchens wuchs ich auf. Das war herrlich, einerseits. Niemand zwang uns Gehorsam auf. Vorm Polizeirevier spross wilder Cannabis, und keinen schien es zu stören. Wir tanzten, kifften und knutschten in den Clubs, die wir in verfallenden Gebäuden eingerichtet hatten. Die Musik aus Berlin schallte herüber und mit ihr das Gefühl, dass eine gute Zeit begann. Doch da war noch etwas anderes, was damals seinen Anfang nahm. Die Revolution von 89 war friedlich verlaufen. Jetzt kam die Gewalt. Auf den Schulfeten brüllten wir die Anti-Neonazi-Hymne Schrei nach Liebe von den Ärzten mit. Am Rand der Tanzfläche standen die neuen Nazis und merkten sich, wer mittanzte. Wehe dem, den sie als Feind ausgemacht hatten. Bald gab es die ersten Toten: In Fürstenwalde erschlugen zwei Nazis einen Arbeitslosen, der sie um eine Zigarette angeschnorrt hatte. Sie brachen ihm die Beine und rammten ihm einen Schaufelstiel in den Mund. In Eberswalde folterten zwei junge Erwachsene und zwei Kinder – keine Nazis – einen 14-jährigen Jugendlichen. Sie fesselten ihn nackt an einen Baum, schlugen ihn mit einem Stock, drückten Zigaretten auf seinem Körper aus und zündeten ihm Kopf- und Schamhaare an. Das sind nur zwei Beispiele für eine Verrohung, die im Osten der neunziger Jahre um sich griff und weit über die Ausschreitungen von Rostock und Hoyerswerda hinausging. Irgendwann löste die Gewalt bei vielen kein Entsetzen mehr aus, sondern Gleichgültigkeit. “Warum musst du auch lange Haare tragen?” Das war alles, was ein Nachbar zu mir sagte, als mich eine Gruppe Nazis mal wieder zusammengeschlagen hatte. Als Jugendlicher war ich verwirrt von dem, was passierte. Heute glaube ich, es erklären zu können: Die Eliten des alten Systems, Politiker, Polizisten, Lehrer, waren verschwunden oder total verunsichert. Die Protagonisten des neuen Systems mussten ihre Autorität erst erwerben. Posttransformation nennen Wissenschaftler so etwas. Ein Phänomen, das nach Revolutionen oft zu beobachten ist. Man kann auch sagen: Das gesellschaftliche Magnetfeld hatte sich aufgelöst. Die moralische Kompassnadel, die den Menschen zeigt, was gut und was schlecht, was richtig und was falsch ist, fing im Osten zu rotieren an, sie hatte ihren Fixpunkt verloren. Und der Westen? Nahm das alles empört, aber letztlich mit einem Achselzucken zur Kenntnis. Der Kasseler Soziologe Heinz Bude hat diese Haltung so beschrieben: “So what, dann gibt es eben Gegenden, in die Schulklassen aus dem Westen nicht fahren können.” Der alten Bundesrepublik ging es dadurch nicht unbedingt schlechter. Damals wollten Gesellschaftsanalytiker im Westen erkennen, dass nun, nach dem Fall der Mauer, die Zeit der ideologischen Auseinandersetzungen vorüber sei. Es gebe nichts mehr, was es zu bekämpfen gelte. Das waren genau die Jahre, in denen im Osten jene militanten Strukturen entstanden, aus denen später der NSU schlüpfte.

Mit Anfang zwanzig zog ich nach Hamburg. Der Kanzler hieß jetzt Schröder. Er verkündete, es gebe in Deutschland kein Recht auf Faulheit mehr. In der Bild-Zeitung stand die Geschichte von Florida-Rolf, einem Deutschen, der sich angeblich in Miami eine Strandwohnung vom Sozialamt bezahlen ließ. Das halbe Land machte sich auf die Jagd nach Sozialschmarotzern, die es sich im sozialen Netz gemütlich machten. Ich versuchte zu verstehen. Im Osten gab es Ingenieure, die jetzt Laub harkten. Ehemalige Abteilungsleiterinnen, die sich als Verkäuferinnen bewarben. Die Autobahnen waren voll mit Ostdeutschen, die ihre Familie die ganze Woche über nicht sahen, die Hunderte Kilometer fuhren, nach Bayern oder Hessen, weil nur dort ein Job zu kriegen war. Existenzangst war mir im Osten an jeder Ecke begegnet. Aber Faulheit?

Damals hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass allein der Westen vorgab, was in Deutschland diskutiert wurde: In Büchern, Zeitungen, Fernsehsendungen war von Ostdeutschen die Rede. Es gab auch Türken, Spätaussiedler und Asylbewerber. Aber kaum ein Westdeutscher kam auf die Idee, sich selbst als Westdeutschen zu bezeichnen. Der Westen war ganz selbstverständlich die Sonne, um die alles andere in Deutschland kreiste. Ich war Mitte zwanzig, quälte mich mit einem Geschichtsstudium und zwei Studentenjobs herum. Da kam Neon auf den Markt, eine der erfolgreichsten Zeitschriftengründungen der nuller Jahre. Ein Magazin, das verunsicherte junge Menschen beruhigte, indem es mit ihnen in Kindheitserinnerungen schwelgte. Es ging um Computerspiele und Die drei ???. Verunsichert war auch ich. Aber ich hatte eine andere Kindheit erlebt. Die Neon-Redaktion hatte ihren Sitz in München und wollte sich auch mit grundsätzlicheren Fragen des Lebens befassen. Gemeint waren solche: “Rede ich bereits wie meine Eltern? Ist mein Partner der Mensch, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen will? Wie mache ich eine Steuererklärung? Und wie bleibe ich trotz all der Alltags-Scherereien locker?” (Neon vom 23.?6.?2003).

Meine Fragen waren das nicht. Aber vielleicht verstand ich ja etwas falsch, genau wie im Sommer 2006, als die Fußball-WM nach Deutschland kam. Großartige vier Wochen waren das, nur Zeitung durfte man nicht lesen. Dort freuten sich Kommentatoren, dass die Bundesdeutschen endlich anfingen, ihr Land zu lieben, dass sie schwarz-rot-goldene Flaggen mit der gleichen Begeisterung schwangen wie die Franzosen die Trikolore. Hatten die Kommentatoren vergessen, dass die Ostdeutschen in den Wendemonaten 89/90 ebenfalls die deutsche Flagge geschwenkt hatten? Zu Hunderttausenden. Und hatten sich die Kommentatoren nie gefragt, warum die Ostdeutschen längst wieder damit aufgehört hatten? Ich habe jahrelang versucht, mit dieser Ignoranz meinen Frieden zu machen. Ich habe den Westdeutschen in mir gesucht und wollte Konrad Adenauer und Fritz Walter auch zu meiner Geschichte machen. Es ist mir nicht gelungen. Irgendwann fing ich an, mich vom Westen abzukehren. Ich schrieb uns Ostdeutschen kollektive Eigenschaften zu: Solidarität, menschliche Nähe. Was für ein Blödsinn! Deutsche Muslime lächeln wohl milde, wenn sie von meinen Problemen lesen. Ihnen mag es seit Jahrzehnten ähnlich gehen. Ein türkischer Verbandsvertreter sagte mir einmal: “Ihr Ossis habt immerhin die Möglichkeit unterzutauchen. Wir dagegen werden immer auffallen.” Das ist vielleicht der wichtigste Satz, den ich je im Westen gehört habe.

Die westdeutschen Meinungsführer haben nicht mitbekommen wollen, welcher Zivilisationsbruch sich im Osten der Neunziger vollzog. Und noch heute vermeiden sie den Blick dorthin. Wenn in Nordrhein-Westfalen eine Scharia-Polizei auf den Straßen unterwegs ist, ist die Aufregung groß. Mit Recht. Aber ist den Westdeutschen bekannt, dass im Osten seit Langem rechtsextreme Bürgerwehren durch die Städte patrouillieren?

Ich habe kein Vertrauen mehr in die deutschen Gegenwartsanalysen. Und ich glaube zu wissen, dass es vielen anderen ähnlich geht. Die gute Nachricht ist: Wir, die Skeptiker der deutschen Mainstream-Debatten, werden immer mehr. Die schlechte ist: Bei vielen ist das Misstrauen inzwischen so groß, dass sie eher Putin vertrauen als der deutschen Presse. Manchmal fürchte ich, dass ich eine zweite Revolution erleben werde.

Christian Bangel, 35, aufgewachsen in Frankfurt (Oder), ist Chef vom Dienst bei ZEIT ONLINE in Berlin


2017

Ich muss doch mal wieder die seit 3 Jahren jungfräuliche Seite beschreiben. Wie geht es euch allen? Hier kommt hoffentlich bald eine Lösung zustande, so dass ich dann aus vollem Herzen schreiben kann, dass es mir gut geht. Eure Isolde 20.09.17

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